Das Angebot

Am Wochenende und an Feiertagen bieten wir Ihnen eine Soforthilfe an, in der Regel ein Kriseninterventionsgespräch.

Eine Krisenintervention konzentriert sich im Wesentlichen auf das Hier und Jetzt und bedeutet für gewöhnlich ein entlastendes und klärendes Gespräch.
Durch Problemlösestrategien oder Informationsvermittlung kann z.B. eine Entschärfung der dringlichsten Probleme und Aktivierung bestehender Ressourcen und Stärken erreicht werden. Nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, Freunde oder Menschen aus dem sozialen Umfeld und Institutionen, z.B. Polizei, Ärzte, Krankenhaus können sich melden. Unsere Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen schon die telefonische Beratung eine ausreichende Hilfe ist. Persönliche Gespräche können auf Wunsch in den Räumen der Tagesklinik geführt werden. Bei schwerwiegenden Krisen und nach Absprache können Hausbesuche vereinbart werden, gegebenenfalls mit ärztlicher Begleitung. Unter bestimmten Umständen kann eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik notwendig werden. Grundsätzlich sollen Klinik-Einweisungen am Wochenende jedoch vermieden werden. Beratung ist vielfältig. Manchmal kann die Hilfe auch so aussehen, über andere Angebote zu informieren, z.B. Schuldnerberatung, Ehe- und Lebensberatung.

Wir legen großen Wert auf ein niedrigschwelliges Beratungsangebot und einen unkomplizierten und unbürokratischen Zugang. Wer möchte, kann anonym bleiben. Freiwilligkeit und Einhaltung der Schweigepflicht haben oberste Priorität.

Kosten für das Beratungsangebot fallen nicht an, da diese vom Landkreis Gifhorn getragen werden.
 

Zum Begriff Krise

„Psychische Krise beschreibt den Verlust des seelischen Gleichgewichts, den ein Mensch verspürt, wenn er mit Ereignissen und Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann, weil sie von Art und Ausmaß her seine durch frühere Erfahrungen erworbenen Fähigkeiten und erprobten Hilfsmittel zur Erreichung wichtiger Lebensziele oder zur Bewältigung seiner Lebenssituation überfordern. Krisenintervention kann auch als „Psychologische Erste Hilfe“ bezeichnet werden und bezieht sich auf jede Form von psychosozialer Betreuung und Behandlung, die in engem zeitlichem Zusammenhang mit einem Krisenanlass steht. Dabei gilt es, die Möglichkeiten und Grenzen solcher Maßnahmen zu beachten.“
(Sonneck G (2000) Krisenintervention und Suizidverhütung, Facultas, Wien)

Krisen sind individuell und werden unterschiedlich erlebt und verarbeitet.

Mögliche Ursachen für Krisen:

  • Depressionen
  • Ängste
  • suizidale Stimmungslagen
  • Psychosen
  • Borderline-Störungen
  • Suchtprobleme
  • familiäre Konfliktsituationen
  • akute Partnerschafts- und Trennungskonflikte
  • Gewalterfahrungen
  • traumatische Erlebnisse